Arzt-Bewertungen im Netz wird von vielen Menschen in Deutschland eine hohe Bedeutung beigemessen. Über die Hälfte informiert sich online über Ärztinnen, Ärzte oder medizinische Einrichtungen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Ob zu Arztpraxen, Kliniken, Pflegeheimen oder anderen medizinischen Einrichtungen: 55 Prozent der Online-Nutzer lesen zumindest hin und wieder Online-Bewertungen, bevor sie ihre Auswahl treffen. Auf Online-Plattformen wie jameda.de, sanego.de oder über Google-Rezensionen teilen die Menschen Erfahrungen, die sie mit Ärztinnen und Ärzten oder den Einrichtungen gemacht haben. 17 Prozent der Befragten haben bereits selbst eine Online-Bewertung zu Ärztinnen und Ärzten oder medizinischen Einrichtungen geschrieben, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom. Jeweils 34 Prozent der Befragten lesen Bewertungen bei der Auswahl von Krankenhäusern und bei Ärztinnen und Ärzten. 22 Prozent nutzen Online-Bewertungen, um sich über medizinische Praxen und Einrichtungen, beispielsweise für Physiotherapie oder von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern zu informieren. 17 Prozent lesen Online-Bewertungen über Reha-Kliniken und 13 Prozent über Pflege-Einrichtungen.
Fehlendes Vertrauen zu Arzt-Bewertungen im Internet
„Online-Bewertungen sind mittlerweile ein gängiges Kriterium bei Buchungen, Einkäufen oder Dienstleistungen. Sie sorgen für mehr Transparenz und können den Menschen helfen, eine gute Wahl zu treffen. Das gilt längst auch für den Gesundheitsbereich“, sagt Malte Fritsche, Referent Health & Pharma beim Bitkom. Wichtig sei es jedoch, dass Nutzenden die Bewertungen kompetent einschätzen könnten. „Um einen verlässlichen Eindruck zu erhalten, sollte man mehrere Quellen heranziehen“, so Fritsche. Vertrauen in Online-Bewertungen haben längst nicht alle: 42 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer geben an, Online-Bewertungen zu Ärztinnen und Ärzten bzw. medizinischen Einrichtungen grundsätzlich nicht zu vertrauen.
Wertvolle Empfehlungen
Für diejenigen, die Online-Bewertungen lesen, sind sie hingegen wichtig. Bei der Wahl von Ärztinnen und Ärzten haben die Bewertungen bei 57 Prozent eine „sehr große“ oder „eher große“ Bedeutung. Bei Krankenhäusern liegt dieser Wert bei 65 Prozent und bei Pflegeeinrichtungen sogar bei 87 Prozent. Die Bewertungen zu Ärztinnen und Ärzten bzw. zu medizinischen Einrichtungen sind für 37 Prozent ähnlich wertvoll, wie persönliche Empfehlungen von Familie oder von Freunden.