Intelligent, selbstständig arbeitend und moralisch handelnd sollen sie sein: Roboter, die im Integrated Robotics Center der Universität Freiburg entwickelt werden. Wissenschaftler aus der Medizin, Philosophie, Biologie, Informatik, Mikrosystemtechnik und den Rechtswissenschaften werden hier künftig gemeinsam forschen.
Das 800 Quadratmeter große Gebäude bietet bis zu 65 Arbeitsplätze in Büros und Laboren. Schon jetzt forschen dort 40 Mitarbeiter am Thema Robotik aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Neben der technischen Weiterentwicklung stehen ethische und rechtliche Fragen im Fokus: Ein Zusammenprall zwischen einem selbstgesteuerten Fahrzeug und einer Menschengruppe steht bevor. Wird sich die Maschine dafür entscheiden, ein Kind oder einen Erwachsenen zu verletzen? Stehen überhaupt genügend Rechnerkapazitäten und Daten zur Verfügung, um in sehr kurzer Zeit solch eine moralische Entscheidung zu treffen? Wie kann man die Gesetzeslage gestalten, wenn eine Maschine hinter dem Steuer sitzt?
Die Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro wurden durch die Universität Freiburg mit einem Zuschuss des Landes Baden-Württemberg von einer halben Millionen Euro getragen. „Die Forschung, die in dem neuen Gebäude stattfindet, verdeutlicht die besondere Stärke unserer Universität: Wir bringen das Fachwissen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln“, schwärmt Rektor Professor Dr. Hans-Jochen Schiewer.
Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools
„Das Integrated Robotics Center wird in den nächsten Jahren ein Aushängeschild der Universität Freiburg sein“, ist sich Professor Dr. Wolfram Burgard sicher. Seine Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme, angesiedelt am Institut für Informatik, findet sich in dem neuen Gebäude unter einem Dach mit dem Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools, der neu eingerichteten Professur für Neurorobotik und einer Graduiertenschule für Doktoranden in der Robotik. Burgards Team befasst sich mit Robotern, die mithilfe von Sensoren ihre Umgebung wahrnehmen und sich selbstständig bewegen und handeln. Mit eingezogen sind auch die drei Roboter Obelix, Nao und Marvin. Obelix ist bundesweit berühmt geworden, als er 2012 selbstständig von der Technischen Fakultät bis zur Freiburger Innenstadt fuhr.