Zur besseren Versorgung intensivpflichtiger Patientinnen und Patienten baut das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sein telemedizinisches Angebot weiter aus und bietet ab sofort auch telemedizinische Visiten im Bereich der Intensivmedizin an.
Ziel ist es, die Versorgung der Patienten in der Metropolregion Hamburg zu optimieren. Über sichere Audio- und Video-Übertragungen beraten die Oberärzte der Klinik für Intensivmedizin des UKE andere Krankenhäuser in Norddeutschland und tauschen sich mit den dort arbeitenden Ärztinnen und Ärzten aus. Erste tele-intensivmedizinische Visiten des UKE mit kooperierenden Kliniken haben bereits erfolgreich stattgefunden.
„Gerade während der Corona-Pandemie kommt es in Deutschland immer wieder zu einer erheblichen Beanspruchung der intensivmedizinischen Kapazitäten. Für eine erfolgreiche Intensivtherapie sind nicht nur ausreichend Betten und Beatmungsgeräte notwendig. Es müssen auch ausreichend Spezialist:innen, die das Krankheitsbild behandeln können, zur Verfügung stehe“, sagt Prof. Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin des UKE. Eine Lösung dieses Engpasses ist seiner Einschätzung nach der Wissenstransfer durch Spezialisten mit Hilfe von Tele-Intensivmedizin. „Intensivpatient:innen können so in weniger hochspezialisierten Kliniken vor Ort bleiben und zugleich vom Wissen unserer UKE-Expert:innen profitieren“, so Kluge. Er ist davon überzeugt, dass tele-intensivmedizinische Visiten auch nach der Pandemie Teil des klinischen Alltags sein werden.
Tele-Visite am Patientenbett in Echtzeit
Um das vorhandene Wissen der intensivmedizinischen Versorgung von COVID-19- und anderen intensivpflichtigen Patienten in der Breite verfügbar zu machen, können kooperierende Krankenhäuser telefonisch Kontakt mit den Oberärztinnen und Oberärzten der Klinik für Intensivmedizin des UKE aufnehmen. Auf diese Weise lassen sich kurzfristig Termin für eine Tele-Visite am Patientenbett vereinbaren. Dazu erhalten die Ärzte einen Autorisierungslink für ein gesichertes Videoprogramm, über den die Oberärzte des UKE direkt und in Echtzeit ans Patientenbett in den externen Krankenhäusern zugeschaltet werden können.