Neues Institut: KI und Big Data zur Prävention von Hirnerkrankungen

KI könnte künftig die Medikamentenforschung deutlich beschleunigen.(Foto: Daniil Peshkov/123rf.com)

Mit dem Hertie Institute for Artificial Intelligence in Brain Health (Hertie AI) soll jetzt das bundesweit erste Institut entstehen, das Prävention und frühe Diagnose von Erkrankungen des Nervensystems mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz erforscht.

Das Hertie AI wurde zum 1. Februar 2023 an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen gegründet. Es soll auf aktuellen Erkenntnissen im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz aufbauen und sie für ein besseres Verständnis des gesunden und kranken Nervensystems nutzen. Mithilfe komplexer Datensätze, die heute in der Grundlagenforschung verfügbar sind und im Klinikalltag gesammelt werden, sollen am Institut neue Methoden entwickelt werden. Sie sollen dabei helfen, Erkrankungen des Nervensystems früher zu erkennen, Krankheitsverläufe vorherzusagen und Therapien zielgerichteter einzusetzen. 

Nutzen für Neuromedizin und Patienten

„Mit dem neuen Institut können wir, ausgehend von der methodischen Grundlagenforschung, die translationale Pipeline bis hin zur klinischen Umsetzung abdecken“, sagt Gründungsdirektor Dr. Philipp Berens. Der Professor im Bereich Data Science an der Universität Tübingen und Sprecher des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft“ forscht seit 15 Jahren auf dem Gebiet. „Das ermöglicht uns, die Investitionen in den KI Standort Tübingen sowohl für die Neuromedizin als auch für die Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen – in Zusammenarbeit mit unseren klinischen Partnern in der Neurologie und Augenheilkunde“, so Berens weiter. Die Hertie-Stiftung finanziert das gemeinsame Projekt mit der Universität Tübingen mit zehn Millionen Euro für zunächst fünf Jahre.