Intelligentes Reinigungskonzept für das smarte Büro

Das Büro per Outlook saugen lassen geht nicht? Geht doch! Das Fraunhofer IAO entwickelt aktuell ein intelligentes Reinigungskonzept für Büros in Smart Office-Gebäuden. Ein Saugroboter erledigt auf Basis von Outlook-Terminen automatisch anstehende Reinigungsjobs.

Ein Kollege hat schmutzige Schuhe – und schon ist der Besprechungsraum wieder unansehnlich. Schlecht, wenn in solchen Situationen der Büroreinigungsdienst erst Tage später kommt. Ärgerlich, wenn davor auch noch ein Kundenbesuch ansteht. Abhilfe kann hier das »Internet of Things (IoT)« schaffen: Auf Basis von IoT-Technologien entwickelt das Fraunhofer IAO ein intelligentes Saugroboterkonzept für Smart Office-Gebäude.

Das Fraunhofer-Konzept ermöglicht es Mitarbeitenden im Büro über ein intelligentes Buchungssystem per Outlook automatisierte Einsätze eines „iRobot Roomba 650“ Saugroboters zu planen. Der Roboter kalkuliert bestehende Buchungen und die Buchung für höher priorisierte Räume bei der Erstellung und Aktualisierung seines Zeitplans in Echtzeit mit ein. Bei Terminkollisionen schlägt er Alternativ-Termine vor. Zudem findet er anhand der Kalendereinträge der Meeting-Räume selbstständig notwendige Reinigungstermine und saugt dort automatisch – vor und nach den Meetings oder sonstigen Veranstaltungen.

Navigation per virtueller Karte

Den Weg von seiner Ladestation in den zu reinigenden Raum findet der Roomba mithilfe einer virtuellen Bürokarte selbstständig. Einzig die Tür zum jeweiligen Raum muss ihm ein Mensch zuvor öffnen. Ist dies nicht geschehen, macht der Saugroboter durch das Abspielen einer vordefinierten Melodie auf sich aufmerksam. Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs fährt er selbstständig zurück zu seiner Ladestation.

Es gibt bereits Pläne für zahlreiche Erweiterungen des Konzepts, sobald die erste Version fertig implementiert ist. Diese Erweiterungen umfassen Funktionen wie etwa das autonome Türöffnen durch den Roomba mittels automatischer Türen und smarter Türschlösser oder die Anbindung des Roomba an Sprachassistenten wie Amazon Alexa.

Die Bürokarten der Implementierung des Fraunhofer IAO werden nicht wie bei den neusten Roomba-Modellen in die Cloud geladen und verkauft, sondern bleiben dort, wo sie sind und werden ausschließlich zur Reinigung der Büros genutzt.

Plattformbeschränkungen aufgebrochen

Die Integration des Saugroboters an das Ökosystem des Forschungsprojekts „Entourage“ bricht die Plattformbeschränkungen auf, die bei vorhandenen Geräten des Internet of Things (IoT) und Smart Services bestehen. Das „Entourage“-Ökosystem ermöglicht damit die plattformübergreifende Nutzung von Smart Services. So kann der Roomba-Saugassistent mit Assistenten unterschiedlicher Hersteller wie Alexa, dem Google-Assistenten und Siri von Apple kommunizieren und sich darüber hinaus mit anderen Geräten wie etwa einem Wischroboter abstimmen.