Gesundheitsthemen: Ärzte bleiben wichtigste Informationsquelle

Immer mehr Menschen informieren sich im Internet zu Gesundheitsthemen. Trotzdem bleiben Ärzte die wichtigste Informationsquelle, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie. 

Für die erste Erhebungswelle der repräsentativen Studie „HINTS Germany“ hat die Stiftung Gesundheitswissen gemeinsam mit dem Hanover Center for Health Communication untersucht, wie es um das Gesundheitsinformationsverhalten der Deutschen bestellt ist. Fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) haben sich bereits gezielt über gesundheitliche oder medizinische Themen informiert. Dabei liegt der Anteil unter den Frauen mit 80,6 Prozent deutlich über dem bei den Männern mit 67,4 Prozent. Fast jeder dritte Mann (32,6 Prozent) hat sich nach eigener Aussage übrigens noch niemals gezielt über gesundheitliche oder medizinische Themen informiert.

Frauen suchen auch für andere

36 Prozent der Informationssuchenden gaben an, auch oder nur für eine andere Person nach Gesundheitsinformationen gesucht zu haben. Männer suchten vor allem für sich selbst nach solchen Informationen. Frauen hingegen waren auch für andere aktiv. Wer Gesundheitsinformationen erstellt und für bestimmte Bevölkerungsgruppen aufbereitet, sollte im Hinterkopf haben, dass die Informationen oft auf Umwegen – also über Dritte – zur eigentlichen Zielperson gelangen,” sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen.

Online-Informationen mit Vertrauensproblem

31,3 Prozent suchten zuerst online nach Gesundheitsinformationen. Trotzdem bleiben die Ärzte die Nummer eins, wenn es um derartige Informationen geht. Für 48 Prozent der Befragten war ihr Arzt oder ihre Ärztin die erste Informationsquelle. „Die Gesundheitsinformationssuche ist auch eine Frage des Vertrauens“, so Prof. Dr. Eva Baumann vom Hanover Center for Health Communication an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Ärzte und Ärztinnen seien die mit Abstand wichtigste Vertrauensinstanz für die Bevölkerung in Deutschland. Das Internet hat Baumann zufolge hingegen ein Vertrauensproblem. Es werde zwar stark als Informationsquelle genutzt, aber nicht mal ein Achtel der Bevölkerung schenke Gesundheitsinformationen aus dem Internet hohes Vertrauen.