Gematik veröffentlicht TI-Atlas 2022

Deutschland
Stand der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen: Gematik veröffentlicht TI-Atlas 2022 (Grafik: schwabenblitz/123rf.com)

Zwar informiert die Gematik fortlaufend über den aktuellen Stand zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, dennoch hat das Unternehmen jetzt wieder den jährlichen „TI-Atlas“ veröffentlicht. Die Zahlen beziehen sich auf eine Erhebung aus dem 2. Quartal 2022.

 „Wir möchten mit dem TI-Atlas immer offen den Stand der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen zeigen“, erläuterte Gematik-CEO Dr. med. Markus Leyck Dieken anlässlich der Vorstellung der diesjährigen Ausgabe. Nach der Einschätzung der Gematik wechsle das deutsche Gesundheitswesen hinsichtlich Digitalisierung derzeit von der Ausstattungs- in die Nutzungsphase. Der „TI-Ready-Index“ zeige eine fast vollständige TI-Anbindung der medizinischen Einrichtungen und eine voranschreitende Ausstattung für die digitalen Anwendungen und deren Nutzung.  Besonders hebt die Gematik den KIM-Dienst hervor, dessen Anwendung in den Arztpraxen im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gestiegen sei.

Zu wenig Wissen über Digital-Angebote

Die häufig geäußerte Kritik an der laufenden Digitalisierung kontert die Gematik auch mit erhobenen Daten aus der Bevölkerung: Demnach wollen 90 Prozent der Befragten ihre Behandlung aktiv mitgestalten, die Mehrheit will ihre Gesundheitsdaten digital selbst verwalten und die elektronische Patientenakte oder die digitalen Notfalldaten nutzen. Die Gematik bemängelt in diesem Zusammenhang das insgesamt noch dürftige Wissen zu den konkreten digitalen Angeboten. Leyck Dieken: „Bereitschaft und Bedarf sind da, jetzt gilt es, die Möglichkeiten optimal zu nutzen.“

Neue Nutzergruppen einbezogen

Die Erhebung für den TI-Atlas fand im Mai/Juni 2022 mittels einer umfassenden Befragung bei Einrichtungen im Gesundheitswesen statt. Über Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken hinaus, wurden dieses Mal auch neue Nutzergruppen in die Befragung eingebunden: Rehaeinrichtungen, ambulante und stationäre Pflege, Physiotherapie, Geburtshilfe und Gesundheitsämter.

Die Gematik betrachtet die aktuell vorliegende Auswertung als Basis für den gemeinsamen Dialog mit allen Akteuren. Gematik-Chef Leyck Dieken fügt hinzu: „Wir erkennen, dass es mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangeht – wenn auch nicht in dem Tempo, wie wir es uns alle gemeinsam wünschen.“

TI-Atlas 2022: Kostenfreier Download unter www.ti-atlas.de (Externer Link)