Telekom und Vitagroup kooperieren bei Gesundheitsdaten

Symbolfoto: Erfassung von Gesundheitsdaten mittels Tablet-PC
Gesundheitsdaten: Kliniken erheben Daten in über 220 Einzelsystemen wie etwa in der Radiologie, der Notaufnahme oder im zentralen Krankenhausinformationssystem (Foto: adam121/123rf.com)

Konsolidierte und strukturierte Daten sind für die Versorgung und Forschung wertvoll. Deutsche Telekom und Vitagroup bieten hierfür künftig eine Lösung, bei der Kliniken eine offene Plattform zur Verfügung steht, die Gesundheitsdaten herstellerunabhängig nutzbar macht.

Details erläutert Vitagroup Vorstand Strategie & Operations Dr. Nils Hellrung: „Mit Hilfe des HIP Clinical Data Repository, kurz HIP CDR, der Vitagroup können Daten sehr einfach zentral gespeichert, strukturiert aufbereitet und anderen Anwendungen in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Für die Forschung kann dies auch anonymisiert erfolgen.“ Das neue Angebot helfe Einrichtungen, eine interoperable, datenzentrierte Systemlandschaft aufzubauen und in Versorgung und Forschung effizienter zu arbeiten.

Die Deutsche Telekom hebt in einer Mitteilung neben diesem Nutzen auch die Vorteile für Patienten hervor. Um Patienten angemessen versorgen zu können, müssten Daten konsolidiert und verfügbar sein. Das sei häufig nicht der Fall, weil Kliniken Daten in über 220 Einzelsystemen wie zum Beispiel in der Radiologie, der Notaufnahme oder im zentralen Krankenhausinformationssystem (KIS) erheben. Weder in der Klinik selbst, noch mit anderen Häusern oder Forschungseinrichtungen, mit niedergelassenen Ärzten oder Physiotherapeuten seien diese Daten meist nicht übertrag-, austausch- und auswertbar. Genau das wollen Vitagroup und Telekom im Rahmen ihrer Zusammenarbeit ändern.

Entscheidungshilfen bei Behandlungen

Die Telekom übernimmt die Integration der Vitagroup-Plattform, die Schulung des Personals, das Hosting in der Open Telekom Cloud (OTC) und ist für die Sicherheit verantwortlich. Nach Einschätzung von Telekom Healthcare Solutions Geschäftsführer Gottfried Ludewig unterstützt die gemeinsame Lösung Kliniken auf ihrem Digitalisierungs-Weg. „Und nicht nur das. Wir bieten der Ärzteschaft unter anderem mit den Analysemöglichkeiten und KPI Dashboards Entscheidungshilfen bei Behandlungen. Je mehr Daten sie zur Verfügung haben, desto besser können sie sich um die Patientinnen und Patienten kümmern und Strukturen effizienter steuern.“ Patienten wie Klinikpersonal würden profitieren, wenn für sie alle relevanten Informationen in einer App übersichtlich gebündelt würden. 

Die Vitagroup-Plattform arbeitet ausschließlich mit internationalen Standards. Es werden alle Daten im Originalformat übernommen und – je nach Anwendungsfall – im Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) oder openEHR-Standard gespeichert. Daraus ergebe sich eine maximale Herstellerunabhängigkeit und Zukunftssicherheit.

Künstliche Intelligenz unterstützt

„Die Plattform ist nur der Anfang. Auch in diesem Bereich greifen die Potentiale der generativen KI, die uns helfen, die Datenauswertung und Analyse noch schneller und effektiver zu machen“, ergänzt Ludewig. Potenzielle Kunden für die neue Lösung seien nicht nur die rund 250 Kliniken in Deutschland, die das Telekom-eigene KIS „iMedOne“ nutzen, sondern alle Krankenhäuser. Die Telekom wird ihre Datenplattform-Lösungen auch auf der DMEA (9. – 11. April 2024) in Berlin (Halle 3.2, Stand A-103) vorstellen.