Ströer will Vitalsana an DocMorris verkaufen

Nur ein Jahr nach der Übernahme der Versandapotheke Vitalsana steigt der Werbekonzern Ströer wieder aus dem Apothekenmarkt aus. Nach Informationen des Branchendienstes „Apotheke Adhoc“ will DocMorris den bisherigen Konkurrenten übernehmen.

Laut Apotheke Adhoc sind sich Ströer und DocMorris bereits handelseinig, lediglich einen Notartermin habe es noch nicht gegeben. Eine offizielle Stellungnahme gibt es bisher jedoch weder von Ströer noch von DocMorris. Apotheke Adhoc will die Informationen von Personen erhalten haben, die mit dem Vorgang vertraut sind.

Einstige Schlecker-Tochter

Vitalsana war im Sommer 2007 vom einstigen Drogerie-Imperium Schlecker gegründet worden. Nach der Pleite der Drogeriekette hatte das Management im September 2012 die Führung selbst übernommen, 2016 stieg dann Ströer ein. Der Kölner Werbekonzern war überzeugt, mit Vitalsana einen wichtigen Baustein für seine Vermarktungsmaschinerie gefunden zu haben. Kurz nach der Übernahme starteten mehrere Werbeoffensiven auf den Plakatflächen des Konzerns. Auch über die von Ströer betriebene Plattform t-online.de sollten Kunden zur Versandapotheke gelotst werden.

Konkurrenz durch Amazon

Ob Ströer auch mit anderen Interessenten gesprochen hat, ist nicht bekannt. Walter Oberhänsli, Chef des DocMorris-Mutterkonzerns Zur Rose, hatte bereits nach dem Einstieg bei Eurapon erklärt, nach weiteren Übernahmekandidaten Ausschau zu halten. Zur Rose steht unter Druck, nach dem Börsengang und Gerüchten um einen Einstieg von Amazon beim Konkurrenten Shop-Apotheke eine Wachstumsstory erzählen zu können.