Smartwatch erkennt Vorhofflimmern und Schlafapnoe

Withings bringt eine Smartwatch heraus, die Vorhofflimmern und nächtliche Atmungsstörungen sowie bald auch Schlafapnoe erkennen soll. (Foto: Withings)

Die nach eigenen Angaben weltweit erste klinisch validierte Hybrid-Smartwatch, die sowohl das Risiko von Vorhofflimmern als auch von nächtlichen Atmungsstörungen erkennt, bietet Withings ab sofort an. 

Das neue Wearable mit dem Namen ScanWatch wurde von Kardiologen und Schlafexperten entwickelt. Da sich die klinische Validierung der Schlafapnoe-Funktion wegen der Corona-Pandemie verzögert, müssen die Nutzer der Uhr hier etwas Geduld haben. Sie erhalten die Funktion laut Hersteller bis Ende des Jahres mit einem Softwareupdate. Aktuell weist ScanWatch auf Atmungsstörungen im Schlaf hin.

Sauerstoffsättigung überwachen

Neben der Erkennung von Vorhofflimmern und nächtlichen Atmungsstörungen kann die Smartwatch für Personen mit COVID-19 dabei helfen, die Sauerstoffsättigung des Blutes bei Bedarf von zu Hause aus über den integrierten SpO2-Sensor zu überwachen. Zurzeit an einer Forschungsinitiative der Abteilung für Kardiologie am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt, die ScanWatch in ein Patientenüberwachungsprojekt mit COVID-19 integriert.

Tracking der kardiovaskulären Gesundheit

Neben automatischem Aktivitäts- und Schlaftracking ermöglicht die Smartwatch eine umfassende Beobachtung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Dabei ist ScanWatch in der Lage, Vorhofflimmern zu erkennen. Die Herzrhythmusstörung kann leicht übersehen werden, wenn keine Symptome vorhanden sind oder sie bei einem Arztbesuch nicht auftreten. Bei Bedarf kann ScanWatch ein 1-Kanal-EKG aufzeichnen. Dabei wird der Herzrhythmus analysiert und Nutzer können so auf mögliche Herzrhythmusstörungen hingewiesen werden.

Da die Symptome von Vorhofflimmern unregelmäßig auftreten oder dem Betroffenen unter Umständen nicht bekannt sind, gibt es ein weiteres Frühwarnsystem. Mit der ScanWatch lässt sich die Herzfrequenz kontinuierlich (alle zehn Minuten) überwachen. Stellt die Smartwatch über den eingebauten Herzfrequenzsensor (PPG-Sensor) einen unregelmäßigen Herzschlag fest, wird der Nutzer über das Display der Uhr aufgefordert, eine EKG-Aufzeichnung vorzunehmen. Alle gesammelten Daten lassen sich via App mit einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft teilen.

Indikator SpO2 

Dank integriertem SpO2-Sensor bietet die Smartwatch laut Hersteller ein medizinisch genaues Oximeter. SpO2 steht für die periphere kapillare Sauerstoffsättigung, eine Schätzung der Sauerstoffmenge im Blut. Der SpO2-Wert wird durch Kurzatmigkeit, Herz- und Lungenprobleme oder auch Schlafstörungen beeinflusst. Obwohl sie keine genaue Beurteilung der wahren arteriellen Sättigung bei Schwerkranken liefert, hat sich die SpO2-Messung als hilfreicher Indikator bei der Diagnose von Asthma, akutem Lungenschaden oder chronischen Lungenerkrankungen erwiesen.

Die SpO2-Messung ist via ScanWatch bei Bedarf innerhalb von 30 Sekunden am Handgelenk durchführbar. Ein Multi-Wellenlängen-Sensor (PPG-Sensor) sendet Infrarot-Lichtsignale und durchleuchtet die Blutbahnen. Ein Algorithmus vergleicht dann die Reflexionen bei jeder Wellenlänge, um den SpO2-Wert zu berechnen. Das Feature wurde nach einer klinischen Studie im Hypoxia-Labor der Universität von Kalifornien in San Francisco geprüft und ist nun CE-validiert. 

ScanWatch von Withings ist ab sofort in zwei verschiedenen Größen verfügbar. Die Größe mit 38 Millimeter Durchmesser kostet 279,95 Euro, die Variante mit 42 Millimetern 299,95 Euro.