Sicherheitslücken bedrohen Smart Home

Smart Home-Steuerung in einem Wohnraum
Smart Home-Steuerung in einem Wohnraum (Foto: © zhudifeng/123rf.com)

Forscher des IT-Sicherheitsherstellers Eset haben in drei beliebten Smart Home Kontrollzentralen gravierende Sicherheitslücken entdeckt. 

Zu den betroffenen Geräten zählen die in Deutschland an Privatanwender und kleine Unternehmen verkauften HomeMatic Central Control Unit (CCU2), Fibaro Home Center Lite und eLAN-RF-003. Über die Schwachstellen können sich Angreifer laut Eset die Kontrolle über die Geräte verschaffen und dadurch Man-in-the-middle-Angriffe durchführen, Opfer belauschen, sensible Daten stehlen, Hintertüren öffnen oder Root-Zugriff auf einige der Geräte erlangen. 

Im schlimmsten Fall schaffen es Hacker, über die Schaltzentralen die umfassende Kontrolle über das jeweilige Smart Home zu erlangen. Eset hatte bereits vor zwei Jahren die betroffenen Hersteller informiert, die umgehend mit Sicherheits-Updates reagiert haben. Da Updates händisch bestätigt werden müssen, geht der Sicherheitsspezialist von einer großen Geräteanzahl aus, die immer noch über die bekannten Schwachstellen verfügen. Eset empfiehlt den Nutzern dieser Smart Home-Kontrollzentralen deshalb eindringlich die neuen Programmversionen zeitnah einzuspielen. 

„Sicherheitslücken in IoT-Geräten sind ein weit verbreitetes und vielfach noch immer unterschätztes Problem. Mängel in den Einstellungen sowie die fehlende Verschlüsselung oder Authentifizierung treten nicht nur bei billigen Low-End-Geräten auf. Leider krankt auch High-End-Hardware sehr oft daran”, bemängelt Ondrej Kubovič, Security and Awareness-Spezialist bei Eset.

Homematic CCU2: Vollzugriff möglich

Die zentrale Steuereinheit des Smart Home-Systems von eQ-3 zeigte während des Tests einen schwerwiegenden Sicherheitsmangel. Mit speziellen Befehlen wäre der volle Zugriff auf die Schaltzentrale und auch auf angeschlossene Peripheriegeräte möglich gewesen. Da eQ-3 mit seinen Eigenmarken und OEM-Produkten einen Anteil von 40 Prozent installierten Basis aller „Whole-Home-Systeme“ in Europa besitzt, hat diese Sicherheitslücke eine enorme Relevanz. 

RF-Box eLAN-RF-003: Alle Befehle ohne Anmeldung

Auch die Zentraleinheit RF-Box eLAN-RF-003 wies in der Analyse deutliche Schwachstellen auf. Die Sicherheitsexperten testeten das Gerät zusammen mit zwei Peripheriegeräten desselben Herstellers: einer drahtlos dimmbaren LED-Birne und einer dimmbaren Fassung. Eine unzureichende Befehlsauthentifizierung hätte es ermöglicht, dass Hacker alle Befehle ohne Anmeldung hätten ausführen können. Zudem zeigte sich, dass die Funkkommunikation mit Peripheriegeräten anfällig war für spezielle Netzwerkattacken, sogenannte „Record and Replay“-Angriffe.

Fibaro Home Center Lite: Kontrolle über Zielgerät

Der Home-Automation-Controller soll eigentlich die Peripheriegeräte im Smart Home steuern. Zahlreiche gravierende Schwachstellen hätten zum Super-GAU führen können. Angreifer wären in der Lage gewesen, eine SSH-Hintertür zu erstellen, Schadcode auszuführen und letztlich die volle Kontrolle über das Zielgerät zu erlangen.

Eine detaillierte Analyse bietet der IT-Sicherheitsspezialist Eset in seinem Securityblog