Mobile Geräte sicher im Krankenhausbetrieb nutzen

Mediziner mit Tablet-PC
Mediziner mit Tablet-PC: Krankenhäuser benötigen eine mobile Authentifizierungslösung. (Foto: olegdudko/123rf.com)

In immer mehr Krankenhäusern kommen mobile Geräte zum Einsatz. Das hat zahlreiche Vorteile, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Welche das sind, erläutert Dr. Nils Kaufmann, Chief Market Development beim Imprivata-Tochterunternehmen Ogitix, in seinem Gastbeitrag.

Gastbeitrag von Dr. Nils Kaufmann

Kaum ein Krankenhaus verzichtet heute auf die Implementierung mobiler Lösungen. Laut einer Studie von HIMSS Analytics Europe aus dem Jahr 2020, setzten vor der Pandemie bereits 81 Prozent der deutschen Krankenhäuser Mobilgeräte ein. Zwar liegen noch keine Zahlen zur Nutzung mobiler Geräte in deutschen Krankenhäusern nach der Pandemie vor. Es ist jedoch doch ist davon auszugehen, dass die Nutzung noch einmal stark zugenommen hat und in Zukunft nahezu alle Krankenhäuser erreicht haben wird.

Dies ist nicht verwunderlich, führt man sich die Vorteile vor Augen: Mobile Geräte wirken sich positiv auf die Qualität der Patientenversorgung aus – bei gleichzeitiger Kostensenkung. Medizinische Abläufe werden noch präziser und vermeidbare medizinische Fehler reduziert. 

Über Mobilgeräte wie Smartphones, Tablets und Wearables kann medizinisches Personal von überall aus auf Patientenakten und medizinische Informationen zugreifen, was zu schnelleren Diagnosen und Behandlungen führt. Darüber hinaus können Mobilgeräte auch bei der Pflege- und Behandlungsdokumentation sowie der Organisation der Krankenpflege und der Verwaltung von Medikamenten helfen.

Dr. Nils Kaufmann ist Chief Market Development DACH der Ogitix Software AG. (Foto: Imprivata)
Dr. Nils Kaufmann ist Chief Market Development DACH der Ogitix Software AG. (Foto: Imprivata)

Richtig angewendet, können mobile Geräte maßgeblich dazu beitragen, dass sich medizinische Aufgaben einfacher und effizienter erledigen lassen. Und dem Klinikpersonal bleibt entsprechend mehr Zeit für die Patienten. Dies wirkt der Frustration und Erschöpfung des medizinischen Personals aufgrund der Ressourcenknappheit in Kliniken entgegen und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit.

Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Patienten. Mobilgeräte ermöglichen es Ärzten und Pflege-Teams, schnell und einfach mit Patienten zu kommunizieren und wichtige Informationen wie Termine, Untersuchungsergebnisse und Rezepte bereitzustellen. Dies steigert die Qualität der Patientenversorgung und damit auch die Patientenzufriedenheit.

Zahlreiche Herausforderungen

Neben den vielen überzeugenden Vorteilen bringt die Einführung mobiler Technologien jedoch auch neue Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit, Bestandspflege und klinische Workflows mit sich. Für die erfolgreiche Einführung von Mobiltechnologien im Gesundheitswesen muss die richtige Balance zwischen Sicherheit und Effizienz gefunden werden, sowohl aus technologischer Sicht als auch im Hinblick auf die Benutzerverwaltung.

Krankenhäuser müssen deshalb über eine mobile Authentifizierungslösung verfügen, die einen schnellen und sicheren Zugriff auf klinische Mobilgeräte und Anwendungen ermöglicht. Klinikern sollten die gleichen schnellen und vertrauten Authentifizierungs-Workflows für mobile Geräte zur Verfügung stehen, wie sie diese bereits von ihren Workstations kennen. Denn nur so können sie das volle Potenzial der Mobilität im Gesundheitswesen nutzen.

Sicherheitsmaßnahmen müssen in den klinischen Workflow passen

Gemeinsam genutzte mobile Geräte optimieren Abläufe, indem sie die Verwaltung der Patientenidentität, die klinische Kommunikation, Laborentnahmen und eine Reihe anderer Arbeitsabläufe am Patientenbett ermöglichen. Gleichzeitig bewegt sich Klinikpersonal während der Patientenversorgung im gesamten Krankenhaus. So besteht die Herausforderung für Gesundheitsorganisationen darin, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen für den Zugriff auf sensible Patientendaten auf unterschiedlichen Geräten zu implementieren, ohne den klinischen Workflow zu unterbrechen. 

Diese Herausforderung wird durch Technologien gelöst, die die Passwortbarriere überflüssig machen. Statt manuell Benutzernamen und Passwort einzugeben, kann das Klinikpersonal einfach auf seine Karte zur Ver- und Entriegelung von Geräten, den so genannten Proximity Badge, tippen, um ein mobiles Gerät zu entsperren, und sich dann per Single Sign-On (SSO) in seine Anwendungen einloggen. SSO ist ein wichtiger Treiber für klinische Effizienz und Cybersicherheit, da es mehrere manuelle Anmeldungen durch eine einzige sichere Anmeldung ersetzt. Das passwortlose Einloggen erspart Klinikpersonal bis zu 45 Minuten pro Schicht. Krankenhausdirektionen können zudem Authentifizierungsrichtlinien für alle Arbeitsabläufe von einer einzigen Plattform aus festlegen, was die Gesamtbetriebskosten senkt und das Berichtswesen optimiert.

Darüber hinaus müssen Klinikleitungen einen guten Überblick darüber haben, wie, wann und wo Personal mit Gesundheitsdaten von Patienten (PHI) interagiert, um diese zu schützen und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Heute gibt es umfassende Reporting-Tools, die den Anmeldeprozess und die Benutzerauthentifizierung dokumentieren und die Daten an einem zentralen Ort für ein vereinfachtes Compliance-Reporting speichern.

Ein einfacher Zugang und Interoperabilität sind daher die Grundvoraussetzungen für praktikable mobile Lösungen in Krankenhäusern. Geeignete Technologien müssen für automatisierte Gerätebereitstellung, sicheres Auschecken von Geräten und schnellen, sicheren Zugriff für Benutzer sorgen, damit Klinikpersonal das volle Potenzial gemeinsam genutzter mobiler Geräte ausschöpfen kann.