Mementor bringt den Schlaf zurück

Schlafstörungen sind weit verbreitet. Jeder Dritte klagt über schlechten Schlaf und knapp jeder Zehnte leidet an einer Insomnie. Abhilfe schaffen will das Start-up Mementor mit dem Online-Schlaftraining Mementor Somnium. Das schweizerische Unternehmen zählt zu den Finalisten beim Wittener Preis für Gesundheitsvisionäre.

„Menschen verbringen rund ein Drittel ihres Lebens schlafend. Dies zeigt, wie enorm wichtig die nächtliche Regeneration für die Gesundheit ist“, erklärt Mementor-Mitgründer Noah Lorenz. „Mit dem Online-Schlaftraining wollen wir jedem Betroffenen den Zugang zu einer effizienten und wissenschaftlich fundierten Behandlung ermöglichen.“ Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und einer Schweizer Klinik für Schlafmedizin entwickelt sowie in einer klinischen Studie bereits auf seine Wirksamkeit überprüft.

Durch das Online-Training sind Betroffene nicht auf die Verfügbarkeit eines Schlafexperten angewiesen. Das Training kann unabhängig an jedem Ort und zu jeder Zeit verwendet werden. 

Mit Meinolf durch die Trainingsmodule

Das web-basierte Schlaftraining ist in verschiedene Module unterteilt, durch die der digitale Schlafexperte „Meinolf“ die Nutzer begleitet. Auf Basis von individuellen Schlafdaten werden in diesen Modulen anerkannte Übungen und Methoden eingesetzt, die den Schlaf langfristig verbessern sollen.

Das web-basierte Schlaftraining ist in verschiedene Module unterteilt. (Foto: Mementor GmbH)

So lernen die Betroffenen beispielsweise, ihre optimalen Schlafzeiten zu finden, einem individuell abgestimmten Schlaf-Wach-Rhythmus zu folgen und mit schlafhindernden Gedanken umzugehen. Zudem lassen sich Schlaftracker für die automatisierte Erfassung zentraler Schlafdaten einbinden.

Für alle geeignet

Das Schlaftraining ist für alle volljährigen Personen mit Internetzugang geeignet, die unter Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder zu frühem Erwachen am Morgen leiden und sich davon tagsüber beeinträchtigt fühlen. „Ausschlusskriterien gibt es vor dem Start des Programms nicht“, so Lorenz. Er empfiehlt jedoch, die Schlafprobleme zusätzlich bei einem Arzt abklären zu lassen, insbesondere dann, wenn es Hinweise auf eine organische Ursache gibt. 

Idee aus dem Studium

Die Idee zu dem Online-Schlaftraining hatten zwei der vier Gründer bereits 2015 während ihres Psychologiestudiums. „Hier zeigte sich, wie verbreitet Schlafstörungen in unserer Gesellschaft sind und wie wenig effizient sie behandelt werden, obwohl sehr wirksame Techniken zur Behandlung vorhanden sind“, erläutert Lorenz. Das Hauptmotiv der Gründer für die Entwicklung des Schlaftrainings war es, bekannte und wissenschaftlich fundierte Ansätze zu digitalisieren und damit den Betroffenen einfacher verfügbar zu machen. 

Zwei Jahre dauerte die Entwicklung des wissenschaftlich fundierten Programms von der Konzepterstellung bis hin zur nutzerfreundlichen Umsetzung. „Mit dieser Lösung ein enormes gesellschaftliches Problem breitflächig zu bearbeiten und eine Win-Win-Situation für die Betroffenen sowie für das Gesundheitssystem zu kreieren, motiviert uns sehr“, so Lorenz.

Partnerschaft mit der TK 

Mit seinem Online-Schlaftraining konnte das Start-up bereits einige Erfolge verzeichnen. So wurde von Mementor Somnium bereits von Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker an der Universität Zürich im Rahmen einer Studie getestet. Die Resultate zeigten, dass Betroffene, das Schlaftraining verwenden, unter anderem schneller ein- und besser durchschlafen können und tagsüber leistungsfähiger sind.

Auch einige Partner aus dem Gesundheitswesen hat das junge Unternehmen bereits gefunden. Dazu zählen beispielsweise die TK, die SWICA und die CSS, die ganz oder teilweise die Kosten für das Online-Schlaftraining ihrer Versicherten übernehmen.

Neue Module und neue Sprachen

Mementor Somnium ist zurzeit ausschließlich in deutscher Sprache erhältlich. Das soll sich ändern. „Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, den Raum zu erweitern, in dem wir unser Produkt anbieten. Das bedeutet, wir werden das Programm übersetzen und Kooperationen in weiteren Ländern aufbauen“, so Lorenz. Außerdem will das Unternehmen weitere Module – beispielsweise für Schichtarbeiter oder Menschen mit Alpträumen – einbauen, um noch spezifischer auf die Situationen der Betroffenen eingehen zu können. 

Der Wittener Preis für Gesundheitsvisionäre wird in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen. Gruppenplatz.de zählt 2019 zu den Finalisten, die mednic.de als Medienpartner des Wettbewerbs vorstellt. Die drei Gewinner präsentieren ihre Innovation auf der Medica in Düsseldorf.