Ein auf künstlicher Intelligenz (KI) basierender Telefonassistent soll Arztpraxen künftig entlasten, indem er Anliegen von Patientinnen und Patienten autonom bearbeitet.
Das Start-up Mediform hat den KI-basierten Sprachassistenten MediVoice für Arztpraxen, Praxisnetze und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) vorgestellt. Der smarte Helfer soll den Aufwand für den Telefondienst − beispielsweise für die Terminvergabe, die Rezeptbestellung oder allgemeine Anfragen – deutlich verringern. Laut Hersteller ist der Assistent in der Lage, Patientenanfragen vollständig autonom zu bearbeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Telefonassistenten, die oft nur vorprogrammierte Antworten liefern könnten oder im Wesentlichen smarte Anrufbeantworter seien, sei MediVoice in der Lage, in natürlicher Sprache einen Dialog zu führen und komplexe Anfragen von Anfang bis Ende zu bearbeiten (End-to-End-Kommunikation), heißt es.
KI-Assistent berücksichtigt Praxisregeln
Unter anderem soll der KI-Helfer auch komplexe Praxisregeln und Priorisierungen für Terminbuchungen berücksichtigen können. Dadurch können über den Sprachassistenten mehr Terminarten vergeben werden als bei gängigen Online-Buchungssystemen, verspricht der Anbieter. Bis zu 80 Prozent der Routineaufgaben für die Terminvergabe und Rezeptanfragen soll das neuartige System übernehmen können, ein Praxisteam soll so bis zu drei Stunden Arbeitszeit pro Tag und behandelndem Arzt einsparen. Darüber hinaus kann der smarte Helfer seine Tätigkeit rund um die Uhr verrichten und so auch außerhalb der Praxissprechzeiten für die Patienten da sein. Dank KI lernt der Assistent zudem mit jedem Anruf dazu und soll so kontinuierlich seine Fähigkeiten zur autonomen Bearbeitung von Anrufen verbessern.
„Wir sind überzeugt, mit MediVoice einen echten Gamechanger in Bezug auf die Entlastung von Praxen geschaffen zu haben“, sagt Jochen Krause, CEO von Mediform. Seiner Einschätzung nach können derartige KI-Anwendungen dazu beitragen, dem Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich entgegenzuwirken, insbesondere im organisatorischen und administrativen Bereich. Der KI-basierte Assistent befindet sich bereits in der Anwendung. Er werde kontinuierlich weiterentwickelt, so Krause. Er betont: „Wir werden den Anteil der autonom durchgeführten Telefonate stetig erhöhen − unabhängig davon, ob pro Tag 40 oder 400 Anrufe eingehen.“