Die Gesundheitskarte kommt aufs Smartphone: Mit dem ID-Wallet von T-Systems sollen Patienten ihre Gesundheitsdaten ab 2024 auf dem Mobiltelefon verwalten können. Zuvor hatte die Gematik dem ID-Wallet von T-Systems die Zulassung erteilt.
Das Hinterlegen von Kreditkarten auf dem Smartphone und deren Nutzung mittels Near Field Communication (NFC) ist bereits seit geraumer Zeit möglich. Dienste wie „Apple Pay“ können in Deutschland seit 2018 genutzt werden. Doch die digitale Nutzung von Girocard oder Kreditkarte ist datenschutzrechtlich nicht so anspruchsvoll wie die Verwendung von Dokumenten wie Personalausweis und Gesundheitskarte.
Damit die Gesundheitskarte und der elektronische Personalausweis über digitale Endgeräte wie Smartphones genutzt werden können, sind Digitale Identitäten als Basis notwendig. Hier kommt die Entwicklung nun voran, denn gemäß dem Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG) müssen Krankenkassen ihren Versicherten ab 2024 solche digitalen Identitäten anbieten. Jetzt hat die Gematik mit dem ID-Wallet von T-Systems die erste Digitale Identität für das Gesundheitswesen in Deutschland zugelassen. Als erste Nutzer werden die rund 8,7 Millionen Versicherten der Krankenkasse Barmer ab 2024 ihre Gesundheitskarte auf ihrem Mobiltelefon hinterlegen können. Die Kasse hatte 2022 die Telekom-Tochter damit beauftragt, digitale Identitäten bereitzustellen und zu verwalten.
Bedeutender Digitalisierungs-Schritt
Aus Sicht von Gematik-Chef Markus Leyck Dieken bringt der Schritt vor allem mehr Bequemlichkeit: „Die digitale Identität im Gesundheitswesen – die GesundheitsID – garantiert Sicherheit und sorgt für mehr Komfort bei digitalen Gesundheitsdiensten. Die Versicherten haben damit einen Zentral-Schlüssel für Gesundheitsanwendungen wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept und weitere digitale Gesundheitsanwendungen in ihrer Hand.“
T-Systems-Chef Adel Al-Saleh hebt die Sicherheit der Lösung hervor und geht davon aus, dass damit die Digitalisierung des Gesundheitswesens deutlich voran kommt: „Patienten wollen über ihre Daten selbst bestimmen. Mit ihrer digitalen Identität bekommen sie einen sicheren und einfachen Zugang. Die Technologie ist Schlüssel für die Digitalisierung des Gesundheitswesens insgesamt. Digitale Identitäten schaffen Vertrauen. Nahezu jeder Lebensbereich wird davon künftig profitieren.“
Gesundheitsdaten streng verschlüsselt
Für die Telekom sind die digitalen Identitäten ein strategisches Thema. Die technische Lösung dafür hat T-Systems gemeinsam mit Verimi in enger Abstimmung mit der Gematik entwickelt. Alle Daten liegen während der Verarbeitung verschlüsselt auf einer T-Systems-Cloud in Deutschland. Auch T-Systems und Verimi als Betreiber haben keinen Zugriff darauf.