Digitaler Gebissabdruck spürt Schmerzen auf

Nahaufnahme lächelnder Mann
Digitales Verfahren Denton: „Durch Veränderungen im Gebiss können Fehlstellungen auftreten, die viele gesundheitliche Probleme nach sich ziehen“ (Foto: ljupco/123rf.com)

Als erste Krankenkasse bietet die BKK VBU jetzt die Möglichkeit, gesunde Bissverhältnisse digital zu speichern. Diese Daten sollen helfen, die Ursache für Schmerzen im ganzen Körper ausfindig zu machen.

Zähne haben einen großen Einfluss auf den gesundheitlichen Gesamtzustand. Jede fünfte Person in Deutschland hat Schmerzen, die mit Zahnproblemen zusammenhängen. Dies kann beispielsweise durch Zähneknirschen ausgelöst werden, wodurch sich das Gebiss so verändert, dass schmerzhafte Auswirkungen im gesamten Körper spürbar sind. Damit die Schmerzursache schnell gefunden werden kann, müssen Veränderungen am Gebiss genau dokumentiert werden.

Bissstellung wie ein Fingerabdruck 

Im Rahmen eines Pilotprojekts bietet die BKK VBU deshalb jetzt mit „Denton“ ein digitales Verfahren an, das die Ausgangssituation des gesunden Gebisses abbildet. Über viele Jahre können der Ursprungszustand der Zähne und die Bisslage gespeichert und die Daten bei späterem Bedarf wieder abgerufen werden. So sollen Langzeitfolgen vorgebeugt werden, die durch frühzeitigen Zahnverlust oder die übliche Zahnmedizin entstehen können: „Jeder Mensch hat eine einzigartige Bissstellung, die sich jedoch im Laufe des Lebens durch Defekte an den Zähnen verändert. Löcher und kaputte Zähne werden mit Füllungen und Zahnkronen repariert. Durch diese Veränderungen können im Gebiss Fehlstellungen auftreten, die viele gesundheitliche Probleme nach sich ziehen”, so Christina Tietz, Geschäftsbereichsleiterin Gesundheitsmanagement bei der BKK VBU.

Künstliche Intelligenz unterstützt

Für das digitale Gebissmodell werden zunächst die gesunden Zähne dreidimensional aufgenommen und die Stellung der Kiefergelenke sowie Zahnform, Farbe und Bisslage dokumentiert. Diese Ausgangssituation kann später abgerufen werden, um Zähne etwa nach einem Unfall möglichst natürlich zu rekonstruieren. Nach drei Jahren kann ein weiterer Abdruck genommen werden, dessen Daten mithilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Gibt es Differenzen zu den Ursprungsdaten, kann frühzeitig entgegengewirkt werden.