Bessere Verständigung in der Gesundheitsversorgung

Auftaktveranstaltung des Projektteams. (Foto: Hochschule Osnabrück)

Damit ÄrztInnen oder Pflegekräften die Verständigung mit in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkten Menschen besser gelingt, entwickelt ein neues Logopädie-Projekt der Hochschule Osnabrück nun ein Open Source Trainingsprogramm für Gesundheitsberufe.

Menschen, die kommunikative Beeinträchtigungen haben, erleben immer wieder Gespräche, in denen die Verständigung nicht gut klappt. Das gilt auch für die Gesundheitsversorgung: Pflegekräfte, TherapeutInnen oder ÄrztInnen sind hierbei häufig überfordert. Denn wenn die Kommunikation nicht funktioniert, kann das die Gesundheit und die Selbstbestimmung der Betroffenen gefährden. Hier setzt das neue Projekt an. Im Rahmen des Projekts wollen die Akteure ein Trainingsprogramm entwickeln, das Mitarbeitenden im Gesundheitswesen erste grundlegende Hilfestellungen vermittelt.

Betroffene und Forschende beteiligt

Anna Beck, Claire Foltin, Dieter Mörschel, Stephanie Schuchmann und Osman Sakinmaz leben seit vielen Jahren mit ganz unterschiedlichen kommunikativen Herausforderungen leben. Sie bringen ihre Expertise ins Projekt ein. Gemeinsam mit dem Projektteam entwickelndie Betroffenen Trainings-Videos. Sie sollen behindernde Verhaltensweisen in Gesprächssituationen zeigen und dabei unterstützen, hilfreiches Verhalten zu üben. Damit ein Gespräch gelingt, sind nach Ansicht der Betroffenen Offenheit, Augenhöhe und ausreichend Zeit erforderlich.

Neben dem Fachbereich Logopädie der Hochschule Osnabrück sind Forschende vom Institut für Gelingende Kommunikation der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) an dem Projekt beteiligt. Das Trainings-Programm wird im Bachelorstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der Hochschule Osnabrück erprobt und evaluiert. Förderer des Projekts mit einjähriger Laufzeit bis Ende 2023 ist das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.