App unterstützt Bluthochdruck-Erkrankte

Frau misst Blutdruck
Blutdruckmessung: „Den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Druck nehmen“ (Foto: belchonock/123rf.com)

Laut Hochdruckliga leiden etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland an Bluthochdruck. Da oft schon ein gesünderer Lebensstil Risiken mindern kann, setzt die DAK für ihre Versicherten jetzt auf Unterstützung mittels App.

Die Krankenkasse bietet ihren Versicherten ab Anfang April 2022 exklusiv die kostenlose Hypertonie-App „Liebria“. Das Online-Angebot der Entwicklungsfirma „GAIA“ unterstützt Bluthochdruck-Patientinnen und -Patienten für sechs Monate auf dem Weg zu einem gesunden Lebenswandel, um so die Erkrankung besser zu managen. 

Die digitale Therapie soll helfen, den Medikamentenbedarf zu senken und das Risiko für Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu reduzieren. Nach einer laufenden Pilotphase mit 10.000 Versicherten steht die App ab 1. April 2022 allen erwachsenen DAK-Versicherten mit einer Hypertonie zur Verfügung.

Positive Möglichkeiten der Digitalisierung

„Hypertonie ist eine Volkskrankheit. Unser neues digitales Angebot soll den vielen Betroffenen bei einem aktiven gesunden Lebensstil helfen und so den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Druck nehmen“, erläutert DAK-Chef Andreas Storm. „Der neue Online-Coach ´Liebria´ zeigt die positiven Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen.“ DAK-Versicherte mit Bluthochdruck können die App ab 1. April für sechs Monate kostenlos auf ihrem Smartphone, Tablet und am Computer nutzen.

Um diesen Wert zu senken, unterstützt das neue Online-Angebot “Liebria” die Nutzer mit ausgewählten therapeutischen Übungen in den Bereichen Entspannung, Ernährung, Bewegung und gesunder Schlaf. In regelmäßigen Abständen werden die Benutzerinnen und Benutzer dabei gebeten, eingebettete Fragebögen auszufüllen, um ihr Verhalten im Laufe der Zeit zu verfolgen.

Für die Hälfte aller Schlaganfälle verantwortlich

Da Bluthochdruck oft keine direkten Beschwerden hervorruft, stuft die Weltgesundheitsorganisation ihn als „größte globale Gesundheitsgefahr“ ein. Die WHO schätzt, dass Hypertonie für die Hälfte aller Schlaganfälle verantwortlich ist. Von Hochdruck spricht man, sobald der Blutdruck dauerhaft bei mehr als 140 zu 90 liegt.

„Liebria“ befindet sich momentan in der Pilotphase, an deren Ende die Zulassung als verschreibungsfähige Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) stehen soll. Zu diesem Zweck wird die App parallel durch die Hamburger Entwicklungsfirma GAIA mit einer Begleitstudie evaluiert, an der auch DAK-Versicherte teilnehmen können. Wer die App nutzen oder auch an der begleitenden Evaluationsstudie teilnehmen möchte, muss sich hierbei zunächst auf www.liebria-studie.de registrieren. Anschließend ist die Nutzung für maximal sechs Monate kostenlos möglich.