Die Integration von 5G-Mobilfunknetzen in OP-Säle ist das Ziel eines deutsch-französischen Projekts. Mit verschiedenen Anwendungen in diesem Bereich wollen die Forschenden den Überlastungen und dem Fachkräftemangel im Krankenhaussektor begegnen.
An dem Forschungsprojekt sind das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, das Institute of Image-Guided Surgery Straßburg (IHU), die ESB Business School der Hochschule Reutlingen und Kliniken in Straßburg, Mannheim und Berlin beteiligt.
Die Einführung von 5G-Mobilfunknetzen in Krankenhäusern bewerten die Forschungspartner als äußerst vorteilhaft. So wäre beispielsweise die Übermittlung und Kommunikation patientenbezogener auf diese Weise effizienter und sicherer. Außerdem hat der Einsatz von 5G-Technologien nach Einschätzung der Forschenden das Potenzial, in vielen Bereichen des Krankenhauses das Personal zu entlasten und Prozesse abzusichern.
Unterstützung im OP und bei der Diagnostik
Im Werk150 der ESB Business School, das bereits im Rahmen anderer Projekte eng mit dem Fraunhofer IPA zusammenarbeitet, werden die WissenschaftlerInnen künftig an einem mobilen Roboter forschen. Dieser Roboter soll die Abläufe bei Operationen unterstützen und vereinfachen. Ein möglicher Anwendungsfall wäre die Bereitstellung von Instrumenten, die die ChirurgInnen bei Operationen benötigen.
An den anderen Forschungsstätten des Gemeinschaftsprojekts sollen weitere Anwendungen entstehen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) sollen sie das Krankenhauspersonal vorrangig bei der Erfassung von Vitalparametern und bei der Interpretation von Diagnostikbildern unterstützen. Außerdem will das Projekt die Fortschritte im Bereich der Telechirurgie vorantreiben.
Reale Testumgebungen
Die in den Forschungsumgebungen entwickelten Anwendungen sollen im Anschluss an das Projekt in realen Testumgebungen erprobt werden. Ziel ist es, die Anwendungen und zur Einsatzreife zu bringen. Dazu stehen OP-Säle in Mannheim, Straßburg und an der Charité Berlin zur Verfügung. Die Laufzeit des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und vom französischen Wirtschafts- und Finanzministerium geförderten Projekts beträgt drei Jahre.