18 verlorene Arbeitstage durch IT-Probleme

Notebook mit Stethoskop
Technische Probleme: Mitarbeitende im Gesundheitswesen verlieren wöchentlich etwa 3,2 Stunden Arbeitszeit (Foto: 279photo/123rf.com)

Laut einer aktuellen Studie kämpfen Mitarbeitende im Gesundheitswesen im Schnitt jährlich 18 Werktage mit technischen oder Systemproblemen, wodurch sie nicht pflegerisch arbeiten können.

Die Digitalisierung schreitet auch im deutschen Gesundheitswesen voran: 99 Prozent der Gesundheitsdienstleister in Deutschland, die Patientendienste mit direktem persönlichem Kontakt anbieten, haben IoT-/Telehealth-Funktionen für medizinische Geräte implementiert.

Werden Technologien jedoch nicht ordnungsgemäß implementiert oder gewartet, können sie das Gesundheitspersonal durch kostspielige Geräteausfälle bei der Pflege einschränken. Das geht aus der Studie ‚A Critical Investment: Taking the Pulse of Technology in Healthcare‘ hervor, die das Marktforschungsinstitut Arlington Research im Auftrag des kanadischen Anbieters von Lösungen für das Mobilitäts- und IoT-Geräte-Management SOTI Inc. durchführte. Für die Studie wurden 1.300 Interviews mit IT-Entscheidungsträgern in Gesundheitseinrichtungen mit 50 oder mehr Mitarbeitenden durchgeführt. Die Interviews wurden auf acht internationale Märkte aufgeteilt: Deutschland, USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Schweden, Frankreich und Australien.

Systeme schlecht integriert

60 Prozent der IT-Fachkräfte in Allgemeinarztpraxen und Kliniken geben an, dass ihre Einrichtungen Ausfallzeiten bei IoT-/Telehealth-Geräten erleben, was zu Verzögerungen bei der Patientenversorgung führt. Insgesamt sind 98 Prozent (92 Prozent weltweit) der befragten IT-Fachleute im Gesundheitswesen bereits auf solche Probleme gestoßen. Dabei sagen in Deutschland 73 Prozent (58 Prozent weltweit), dass Systeme nicht effektiv integriert werden konnten und 70 Prozent (52 Prozent weltweit) stellten häufige technische Probleme fest. Aufgrund Letzterer verlieren Mitarbeiter im Gesundheitswesen im Durchschnitt wöchentlich etwa 3,2 Stunden (3,5 Stunden weltweit); oder anders ausgedrückt: Deutschlandweit gehen pro Jahr 18 Tage aufgrund von Geräteausfallzeiten verloren.

IT-Fachkräfte mit Kopfschmerzen

Neun von zehn IT-Fachkräften (90 Prozent; 86 Prozent weltweit) haben der Studie zufolge Bedenken, dass Patientendaten offengelegt werden, verloren gehen, abgerufen oder gestohlen werden sowie nicht ausreichend gesichert sein könnten. Angesichts der Tatsache, dass 91 Prozent der Unternehmen in Deutschland (70 Prozent weltweit) seit dem Jahr 2020 mit einer Datenschutzverletzung konfrontiert waren, sind diese Sorgen durchaus berechtigt. Die spezifischen Bedenken konzentrieren sich dabei auf folgende Verletzungen:

  • Diebstahl von Patientendaten durch einen Cyberangriff oder Hacking (41 Prozent; 39 Prozent weltweit)
  • Weitergabe von Patientendaten ohne Zustimmung des Patienten (35 Prozent; 36 Prozent weltweit)
  • Verlust von Patienteninformationen (33 Prozent; 36 Prozent weltweit)

Drei Viertel der IT-Fachleute (74 Prozent; 57 Prozent weltweit) sind der Meinung, dass Patientendaten heute gefährdeter sind als je zuvor, während 65 Prozent (46 Prozent weltweit) denken, dass ihr Unternehmen nicht genügend in die Sicherheit von Patientendaten investiert. Drei Viertel der IT-Fachkräfte in Gesundheitseinrichtungen sehen die Sicherheit von Patientendaten als gefährdeter an als je zuvor.

Der Bericht ‚A Critical Investment: Taking the Pulse of Technology in Healthcare‘ kann hier (externer Link) heruntergeladen werden.