Mehr Infos zur digitalen Gesundheitsversorgung

Mediziner mit Tablet-PC
Mediziner mit Tablet-PC: „Für ein breites Verständnis von DiGA unter Einbeziehung ärztlicher Expertise sorgen“ (Foto: © lightfieldstudios/123rf.com)

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) kommen in die Regelversorgung. Doch viele Ärzte fühlen sich schlecht für die Beratung gewappnet. Eine gemeinsame Seminarreihe von drei Verbänden soll das kurzfristig ändern.

Umfragen zeigen, dass das Fachwissen über digitale Helfer im Gesundheitsbereich noch ausbaufähig ist: Viele Ärztinnen und Ärzte fühlen sich unzureichend informiert. Mit einer Kooperation zwischen dem Hartmannbund, dem Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. (SVDGV) und dem Bündnis Junge Ärzte soll eine Plattform für den Austausch geschaffen werden. Eine gemeinsame Online-Seminarreihe geht noch im Herbst offiziell an den Start.

DiGA können offiziell verschrieben werden

Die ersten Genehmigungsverfahren beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind vor wenigen Tagen erfolgreich abgeschlossen worden, die ersten DiGA können offiziell verschrieben werden. Damit wird ein Meilenstein für die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland erreicht. Studien – wie zuletzt von der Barmer – zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte Gesundheits-Apps grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Gleichzeitig sagen aber über die Hälfte (56 Prozent) von ihnen, dass sie sich schlecht auf die Beratung mit den digitalen Angeboten vorbereitet fühlen.

Der Hartmannbund, das Bündnis Junge Ärzte und der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung als Branchenvertreter der E-Health-Hersteller möchten gemeinsam für mehr Sachkenntnis und Verständnis sorgen. Im Rahmen der Kooperation ist zunächst eine Online-Seminarreihe geplant, die umfassend über Evidenzen und Datenschutz informiert, die praktische Arbeit mit DiGA zeigt und wichtige Fachinformationen und Einblicke in die Prozesse bietet.

„Ärztinnen und Ärzte mitnehmen“

„Als Interessenvertreter der Ärzteschaft legen wir großen Wert auf die Fort- und Weiterbildung. Aus diesem Grund kooperieren wir mit dem Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung und dem Bündnis Junge Ärzte, um das Wissen im Bereich Digital Health zu stärken“, sagt Dr. Frederic Kube, Mitglied des Ausschusses Assistenzärzte im Hartmannbund und einer der Initiatoren der Kooperation. „Gemeinsam mit dem Vertreter der App-Hersteller kann es uns gelingen, für ein breites Verständnis von DiGA unter Einbeziehung ärztlicher Expertise zu sorgen und die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf ein neues Level zu heben“, unterstreicht Max Tischler, Sprecher Bündnis Junge Ärzte und Mitglied des Leitungsgremiums im Ausschuss Assistenzärzte des Hartmannbundes. „Das Digitale-Versorgung-Gesetz ermöglicht, dass Gesundheits-Apps endlich als anerkannte DiGA in die Versorgung kommen. Das ist ein großer Schritt, kann jedoch nur der Anfang sein. Wir müssen unbedingt die Ärztinnen und Ärzte mitnehmen und sie von den Vorteilen überzeugen“, betont Dr. Anne Sophie Geier, Geschäftsführerin des SVDGV.

Informationen und Details zum (Live) Online-Seminar #App auf Rezept – Digitale Gesundheitsanwendungen in der Praxis finden Sie hier (Link zur Seminar-Website Hartmannbund).