Serviceroboter „Lio“ lernt ständig dazu

Das Schweizer Unternehmen F&P Robotics AG baut die Fähigkeiten seines 2017 vorgestellten Serviceroboters „Lio“ kontinuierlich aus. Anwendungsbereiche sieht F&P in der Unterstützung von Senioren zuhause, als Pflege- und Therapieroboter in Heimen, aber auch als Helfer in der Hotellerie. In Konstanz können sich Heimbewohner künftig mit der neuen „Fachkraft“ vertraut machen.

Man wird morgens mit freundlichen Worten geweckt, an die Einnahme von Medikamenten erinnert und die Morgenzeitung wird aus dem Briefkasten direkt an den Tisch gebracht. Danach folgt Hilfe beim Aufräumen der Wohnung und ein kleines Schwätzchen. Nach einer Sporteinheit unter der Anleitung von Lio überreicht der (beinahe) humanoide Roboter als Belohnung ein Blümchen.

Ungefähr so stellt sich der Hersteller F&P Robotics AG den Alltag mit seiner Erfindung vor. Das Kürzel Lio steht dabei für „liebenswürdig, intelligent und organisiert“. Lio hilft überall dort, wo keine direkte Interaktion zwischen Menschen notwendig ist.Beobachten, melden, Gegenstände aufheben, alarmieren, erinnern und wichtige Informationen an das Betreuungspersonal weiterleiten, sind nur einige der Stärken. Seine Fähigkeit, Objekte zu transportieren und einzusammeln, Bestellungen aufzunehmen, Menschen zu unterhalten und mit seiner Umgebung zu interagieren, machen den Roboter zu einem ernstzunehmenden Helfer.

Die F&P Robotics AG in Glattbrugg betont jetzt, dass sie dem im vergangenen Jahr auf der Fachmesse Rehacare in Düsseldorf vorgestellten Serviceroboter ständig neue Dinge beibringt, damit er in Zukunft noch mehr Unterstützung bieten kann.

Testlauf in süddeutschem Pflegeheim

In einem Caritas-Pflegeheim in Konstanz wird der Serviceroboter künftig testweise eingesetzt. Dort informiert er die Bewohner dann beispielsweise über die Außentemperatur und holt sofort Hilfe, wenn ein jemand hinfällt. Er kann auch dabei helfen, Getränke zu verteilen und den Puls der Bewohner zu messen – deutliche Abweichungen werden sofort erkannt.

Serviceroboter als Ersatz für fehlende Pflegekräfte?

Sieht so womöglich die Alternative aus, wenn es nicht gelingt, die bundesweit mindestens 20.000 im Pflegebereich unbesetzten Stellen zu besetzen? Nein. Das klare Ziel bei der Caritas lautet: Der Roboter soll den Alltag bereichern und niemanden ersetzen. Angesichts der allgemein schlechten Bezahlung vieler Pflegekräfte wäre der Serviceroboter auch finanziell derzeit noch keine Alternative: F&P spricht von Leasingkonditionen zwischen 2.500 und 3.000 Euro im Monat. Der Kaufpreis soll rund 60.000 Euro betragen.