Digitalisierung bereitet Angestellten Stress

Die Digitalisierung beschleunigt das Arbeitsleben. Sie stellt immer neue Anforderungen an die Beschäftigten. Fast jeder Fünfte hat Sorge, das Arbeitstempo nicht mehr lange mithalten zu können.

Sieben von zehn Beschäftigten macht ihre Arbeit Spaß. Das geht aus der aktuellen Stressstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Die Digitalisierung, die vielfach die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben aufweicht, sorgt jedoch nicht nur für positive Effekte wie produktiveres arbeiten, sondern auch für Unbehagen. 38 Prozent der Berufstätigen geben an, dass sie abends und am Wochenende nicht richtig abschalten können. Die Digitalisierung beschleunigt das Arbeitsleben, stellt immer neue Anforderungen an die Beschäftigten.

Wie lässt sich die Arbeitswelt der Zukunft gesund gestalten? Wie lassen sich Motivation und Arbeitsfähigkeit immer älter werdender Teams erhalten und wie sieht Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) von morgen aus? Die Techniker Krankenkasse (TK) plädiert für ein neues BGM, das sich neben den traditionellen Themen Ernährung, Bewegung und Stress viel stärker als bisher auch Themen der Arbeitsorganisation, der Führung und der Unternehmenskultur widmet.

Gesundheitsmanagement ausdehnen

„Viele Unternehmen meinen, Gesundheitsförderung ist, wenn sie ihren Beschäftigten einen ergonomischen Schreibtischstuhl und ein vegetarisches Kantinenessen anbieten“, erklärt Dr. Sabine Voermans, Leiterin des Gesundheitsmanagements bei der TK. „Das ist auch wichtig, in Zukunft wird es aber noch viel mehr um Themen wie Agiles Arbeiten, Cloud Computing, Virtuelles Führen und Welcomekultur gehen. Deshalb müssen Unternehmen vorausschauen und wissen, welche Anforderungen es künftig gibt und ihr Personalmanagement darauf ausrichten.“

IT- und Personalstruktur verbessern

„Auch wenn immer mehr Arbeitsprozesse digitalisiert oder auf Roboter übertragen werden, sind gesunde, leistungsfähige Beschäftigte vor allem in einer Dienstleistungsgesellschaft die Grundlage für den Unternehmenserfolg“, unterstreicht Voermans. Wer erfolgreich am Markt bestehen will, brauche eine exzellente IT- und eine gesunde Personalstruktur. Oftmals seien Führungskräfte aber völlig überrascht, wenn sie erst aus der Analyse der TK-Berater für Betriebliches Gesundheitsmanagement erfahren, dass ein Fünftel ihres Teams kurz vor dem Ruhestand steht.

Stressbedingte Erkrankungen nehmen zu

Dazu kommen steigende Krankenstände in den Betrieben. Laut TK-Gesundheitsreport 2016 haben vor allem stressbedingte Fehlzeiten in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zweieinhalb der 15 Tage, die Berufstätige 2015 im Durchschnitt krankgeschrieben waren, sind psychisch bedingt. Für ein Unternehmen mit 150 Beschäftigten bedeutet dies, dass zwei Jahresgehälter allein auf das Konto von Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen entfallen. Die Techniker Krankenkasse unterstützt deshalb Unternehmen dabei, ein modernes Gesundheitsmanagements zu implementieren, das sich auch künftigen Herausforderungen widmet. Die BGM- und Demografieberater der Krankenkasse erarbeiten Analysen, Strategien und Maßnahmen für ein gesünderes Arbeiten.

Info
Für die TK-Stressstudie befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juni und Juli 2016 im Auftrag der Techniker Krankenkasse zum dritten Mal einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der Erwachsenen in Deutschland zu ihrem Stresslevel, ihrer Lebenszufriedenheit und ihrem Umgang mit Stress.