Big Data-Projekt gegen Rückenschmerzen

Der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) wird im Rahmen des neuen nationalen Forschungsprogramms „Big Data“ ein Projekt für die personalisierte Behandlung von Schmerzen im unteren Rücken unterstützten. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Walter Karlen von der ETH Zürich vereint Experten aus den Bereichen Data Science, Medizin und Physiotherapie sowie der Medizintechnik.

Von Schmerzen im unteren Rücken ist fast jeder Mensch mindestens einmal im Leben betroffen. Es ist eine vielschichtige Erkrankung, deren Ursachen oft nicht vollständig geklärt sind. Teure Operationen sollten vermieden werden. Die vielfältigen Erscheinungsformen der Erkrankung stellen jedoch eine Herausforderung für Ärzte dar, wirksame Behandlungsmethoden zu finden. Ein entscheidender Schritt für bessere Behandlungskonzepte ist die Beobachtung einer großen Zahl von Personen während akuter Rückenschmerzepisoden. Digitale Technologien, darunter Smartphones, tragbare Sensoren und das Internet machen dies möglich.

Big Data soll helfen

Ziel des Projekts ist der Einsatz von neuartigen mobilen Gesundheitstechnologien (mHealth). Auf dierse Weise sollen Veränderungen der Schmerzen im unteren Rücken bei Tausenden von Teilnehmern identifiziert werden. Dies geht einher mit der Entwicklung einer mHealth-App, um Teilnehmern die Erfassung und Dokumentation ihrer Rückenschmerzen zu ermöglichen. Durch die Sammlung dieser wichtigen Daten von einer großen Anzahl von freiwilligen App Benutzern kann das Team Informationen bezüglich der Häufigkeit von Rückenschmerzen sowie möglicher individueller Erscheinungsformen sammeln. Daraus werden neue experimentelle Strategien entwickelt, um verschiedene Methoden zur Vorbeugung und Linderung von Rückenschmerzen zu testen.

Spezialist Hocoma beteiligt

Dies ist das erste SNF-geförderte Projekt im Bereich Big Data im Gesundheitswesen, an dem das Unternehmen Hocoma beteiligt ist. „Dieses Projekt stellt aus unserer Sicht einen wichtigen Schritt zur Verbesserung des Gesundheitszustands von Personen mit Schmerzen im unteren Rücken dar. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung seitens des SNF für dieses Projekt sowie für das nationale Big-Data-Forschungsprogramm als Ganzes“, erklärt Dr. Lars Lünenburger, Vertreter von Hocoma im Rahmen des Projekts.

Hocoma beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Behandlung von Schmerzen im unteren Rücken. Seine sensorbasierte Therapielösung Valedo, die Rückenschmerzen in eine spielerische Herausforderung verwandelt, hat in den letzten zwei Jahren mehrere Verbraucherpreise gewonnen.